La Montagne des Singes

Ich wollte schon immer einmal in meinem Leben einen Affen füttern. Ich wollte ihn nicht nur durch eine Scheibe im Zoo beobachten, sondern ihm hautnah sein. Das war immer schon mein großer Traum! Und im französischen Affenpark La Montagne des Singes konnte ich ihn mir endlich erfüllen...

19/05/2018

dear(travel)diary,

ich hatte als kleines Kind einen lebensgroßen Kuscheltieraffen. Mein Traum war immer, dass dieser Affe echt sei; dass ich meinen eigenen Charly zuhause hätte. Kennst du noch Charly? Die Serie mit dem Affen & dem Tierarzt aus dem ZDF? Das war meine absolute Lieblingsserie als Kind. Daher habe ich auch immer gesagt, dass ich mir (wenn ich groß bin) einen Affen als Haustier hole.

Je älter ich wurde, desto mehr verstand ich, dass es nicht so einfach ist, einen Affen als Haustier zu halten. Und, dass es für den Affen auch nicht unbedingt förderlich ist. Daher änderte ich meinen Traum ein wenig ab: Ich will einmal in meinem Leben einen Affen nicht nur durch eine Glasscheibe im Zoo betrachten, sondern ihm ganz nah sein. Ihn füttern und kuscheln. Ein schöner Traum, nicht?

Und im Affenpark La Montagne des Singes ist der Traum endlich wahr geworden. Jedenfalls zum Teil! Denn kuscheln darfst du die Affen im Affenpark nicht. Aber füttern kannst du sie! Und die Affen leben hier weitgehend frei. Selbstverständlich sind sie nicht so frei wie in der wilden Natur. Doch immerhin können sie sich auf einem 24 Hektar großen Waldstück so bewegen, wie sie wollen! Besser als im Zoo geht es den Affen damit allemal! Und für mich hat sich mit dem Besuch im Affenpark ein kleiner Traum erfüllt.

xx Chiara

Infos zum Park


Über den Park

Der Park beheimatet 200 Berberaffen, die auf einem 24 Hektar großen Waldgebiet frei und unter natürlichen Bedingungen leben. Am Eingang des Parks erhält jeder Besucher eine Hand voll Popcorn, um die Affen zu füttern. Durch den Wald führt ein Rundwanderweg. Dadurch wird sichergestellt, dass die Affen große Ruhegebiete haben, in die sie sich zurückziehen können.



Öffnungszeiten

Die Öffnungszeiten variieren von Tag zu Tag. Daher informierst du dich hier am besten einmal selbst.

Der letzte Einlass ist 30 min vor Schließung des Parks.



Eintrittspreise

Erwachsene:                                9,50 EUR

Kinder (5 - 14 Jahre):                    5,50 EUR

Kinder unter 5 Jahre:                    Gratis

Ermäßigt (Studenten, Behinderte): 8 EUR


Die Tiere

Die Berberaffen stammen aus den gebirgigen Waldregionen Marokkos und Algeriens. Dort leben sie in Höhenlagen bis über 2000m. Dadurch sind sie kaltes, schneereiches Wetter im Winter und warme, trockene Temperaturen im Sommer gewöhnt (ähnlich wie das Klima im Park).

Die Berberaffen sind die einzigen afrikanischen Makaken. Denn alle anderen Makaken-Arten leben in Asien. Vor 300 Jahren lebten die Berberaffen noch in ganz Nordafrika, heute kommen sie in der freien Natur nur noch in Marokko und Algerien vor. Die Affen wachsen in großen Gruppen auf. Die Geschlechtsverteilung innerhalb der Gruppen ist meist gleich verteilt - sprich es gibt ungefähr so viele Männchen wie es Weibchen gibt. Jede Gruppe besiedelt ihr eigenes Gebiet. Dort leben sie auf hohen Bäumen, um sich gerade nachts vor Bodenfeinden in Sicherheit zu bringen.

Innerhalb der Gruppe herrscht eine soziale Rangordnung: Das Oberhaupt ist ein ausgewachsenes Männchen zwischen 10 und 15 Jahren. Dieses kann sich durchschnittlich ein paar Jahre als Oberhaupt behaupten, bis sich ein jüngeres Männchen durchsetzt. Babys spielen eine wichtige Rolle als soziale Vermittler zwischen Männchen. Denn durch sie nehmen die männlichen Affen freundlichen Kontakt zueinander auf. Außerdem kümmern sich die Affen liebevoll um ihren Nachwuchs - anders als andere Affenarten. Sie tragen, beschützen und pflegen ihre Babys.


Tierschutz

In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Berberaffen in Marokko und Algerien dramatisch eingebrochen. Daher sind die Affen heute in ihrer Existenz bedroht und auf der Roten Liste als stark gefährdet eingestuft. Hauptgründe dafür sind die Zerstörung der Lebensräume und der illegale Tierhandel. Schätzungsweise gibt es nur noch weniger als 8.000 wildlebende Berberaffen. Damit bildet die Population der Affen im Park La Montagne des Singes einen wertvollen Reservebestand.

Die Organisation des Tierparks leistet außerdem einen enormen Beitrag zum Schutz der bedrohten Tiere. Die Organisation versucht einerseits durch Aufklärung ihre Besucher für das Thema zu sensibilisieren. Andererseits unterstützen sie Aktionen zum Schutz der Berberaffen und sorgen für die Wiedereingliederung der Berberaffengruppen in Nordafrika. Fast 600 Berberaffen aus dem Park wurden bereits erfolgreich in Marokko ausgewildert. Weiterhin führen sie zusammen mit Wissenschaftlern Verhaltensforschungen durch, um das Verhalten der Affenart besser verstehen zu können.