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Granada
Nach Granada wollten wir - wie die meisten anderen wahrscheinlich auch - vor allem wegen der Festungsanlage Alhambra. Mit dem Bau des UNESCO-Weltkulturerbe wurde bereits im Jahr 1238 n. Chr. durch die Mauren begonnen. Alhambra diente seitdem als Herrschaftssitz der muslimisch-maurischen Nasriden, bis 1492 die Kastillen die Macht an sich rissen und Alhambra in die Hände der katholischen Könige fiel. Durch ihre Geschichte ist die Architektur der Alhambra unterschiedlich geprägt. So unterscheiden sich bereits die drei Paläste der Nasriden in ihrer Bauweise, da jeder Palast von einem anderen Herrscher erbaut wurde. Und auch die Einflüsse der katholischen Könige sind deutlich zu sehen. Zudem haben die Militäranlage sowie die Gärten ihr eigenes Gesicht. All das macht die Alhambra sehr spannend und sehenswert, weshalb ein Besuch der Festung ein Muss bei einem Andalusien-Urlaub ist! Du solltest dich nur frühzeitig um Tickets kümmern, da die Besucherzahlen beschränkt sind. Die Tickets kannst du hier buchen. Achte dabei darauf, dass die Nasriden Paläste im Ticket inkludiert sind, die solltest du nicht verpassen!
Im Anschluss an deinen Besuch der Alhambra solltest du noch unbedingt einen Blick auf die Festungsanlage werfen. Der bekannteste Ort hierfür ist der Mirador de San Nicolás, von wo aus du die gesamte Festung gut bewundern kannst. Dort ist nur zumeist sehr viel los. Wir sind daher ein Stückchen weiter den Berg runter gelaufen und konnten am Aljibe de las Tomasas (fast) ganz allein den Sonnenuntergang beobachten. Ich fand den Blick von dort sogar noch ein bisschen schöner!
Granada zeichnet sich jedoch nicht nur durch die Alhambra aus! Denn die Stadt ist überall geprägt von der mittelalterlichen Architektur der Mauren. Daher solltest du definitiv ein wenig durch die Stadt schlendern. Mir hat es gut gefallen von der Kathedrale zum Plaza del Carmen zu schlendern und auf dem Weg durch die Lädchen des Alcaicería Marktes zu stöbern. Schön fand ich zudem das Viertel Albaicin. Dort findest du auch La Esquinita Argentina, wo es sehr leckere Empanadas gibt! Alle (weiteren) Sehenswürdigkeiten von Granada habe ich dir hier abgespeichert.
Übrigens: Granada gilt als der Geburtsort des Flamencos. Überleg dir daher, ob du nicht eine Flamenco-Aufführung besuchen möchtest! Die meisten Aufführung finden im Viertel Sacromonte statt.
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Caminito del Rey
So sehr wir Instagram auch ab und zu dafür hassen, dass es kaum noch unentdeckte Orte gibt. So sehr lieben wir Instagram doch auch manchmal dafür, dass wir immer wieder neue Orte entdecken, die wir nicht auf dem Schirm hatten! Genauso war es für mich mit dem Caminito del Rey. Denn den hätte ich ohne die Instagram Story einer Influencerin wohl nie entdeckt!
Der Caminito del Rey (dt. schmaler Königspfad) ist ein Wanderweg in der Nähe von Álora in der Provinz Málaga. Er galt früher als der gefährlichste Wanderweg Europas. Nach mehreren tödlichen Unfällen wurde er daher auch für lange Zeit gesperrt. 2015 wurde der Wanderweg jedoch wieder für die Öffentlichkeit geöffnet, nachdem der Weg gesichert wurde.
Heute ist der Wanderweg sehr bequem und sicher. Er führt dich über gerade Wege aus Gestein und Holzbretter in etwas 100m Höhe an steilen Wänden durch eine ca. 200m schmale Schlucht. Omnipräsent begleitet dich dabei das blau-grün strahlende Wasser des Embalse Tajo de la Encantada. Für mich war die Wanderung eins unserer Highlights des Urlaubs. Denn die Natur entlang des Weges war spektakulär. Du solltest dich nur frühzeitig um Tickets kümmern, da diese schon oft Wochen im Voraus ausgebucht sind. Die Tickets kannst du hier buchen.
Doch nicht nur der Caminito del Rey ist sehenswert. Das gesamte Gebiet El Chorro gilt als ausgezeichnetes Wander- und Klettergebiet und lockt mit atemberaubend schöner Natur. So waren wir beispielsweise begeistert vom strahlenden Wasser des Embalse Conde de Guadalhorce. Plane daher ruhig etwas mehr Zeit ein, um auch die Umgebung zu erkunden!
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Ronda
Ronda ist vor allem für eine Sehenswürdigkeit besonders bekannt: Die Puente Nuevo de Ronda, was übersetzt die neue Brücke von Ronda bedeutet. Wirklich neu ist die Brücke jedoch nicht. Denn sie wurde bereits im 18. Jahrhundert erbaut. Die Puente Nuevo führt über die 120m tiefe Schlucht El Tajo, durch der Río Guadalevín fließt. Sie verbindet so die Altstadt von Ronda mit dem jüngeren Stadtteil El Mercadillo.
Noch spektakulärer als die Brücke selbst ist jedoch der Blick auf die Brücke. Genau genommen der Blick vom Mirador Puente Nuevo de Ronda. Denn von hier kannst du einerseits die architektonisch sehenswerte Brücke sehen. Andererseits kannst du einen Blick auf die wunderschöne Landschaft werfen, die Ronda umgibt.
Ronda sollte jedoch nicht nur auf seine bekannte Brücke reduziert werden! Denn die Stadt hat noch viel mehr zu bieten! Gerade die Altstadt La Ciudad mit den weiß-getünchten Häusern und den roten Dächern ist sehr sehenswert. Zudem findest du nur 400m hinter der Puente Nuevo die Puente Viejo (dt. alte Brücke). Zwar ist diese kleiner und weniger spektakulärer, dennoch überzeugt auch der Blick auf diese Brücke aus dem 16 Jahrhundert.
Darüber hinaus findest auch du in Ronda einige Bauwerke aus der maurischen Zeit wie den Palacio de Mondragon und die Baños Arabes. Sehr schön ist zudem der Palast Casa del Rey Moro mit seinen Gärten. Mir hat es außerdem gefallen, einfach ein wenig durch die Stadt zu schlendern. Dabei haben wir süße Boutiquen entdeckt. Wenn du anschließend Hunger hast, kannst du dir ein paar Tapas bei Las Maravillas gönnen.
Und noch ein weiterer Tipp: Auf dem Weg von Ronda nach Marbella sind wir an LA Organic, einer Olivenölfarm, vorbeigekommen. Dort haben wir einen kleinen Abstecher gemacht, Olivenöl probiert und anschließend für uns und unsere Liebsten eingekauft. Neben dem leckeren Olivenöl fand ich es sehr spannend mal eine Olivenfarm zu sehen, da wir sonst immer eher an Weingütern vorbeigekommen sind.
04
Sevilla
Sevilla ist die Hauptstadt Andalusiens und steht der Region dabei in nichts nach. Denn in Sevilla gibt es ebenfalls viel zu sehen! Daher benötigt Sevilla auch einen eigenen Blogpost, um alle Sehenswürdigkeiten sowie Restaurants und Cafés vorzustellen (coming soon, solange findest du meine Google Maps Liste hier). Doch möchte ich dir hier bereits meine Highlights von Sevilla vorstellen.
Diese sind zugegebenermaßen nicht nur meine Highlights. Denn der Palast von Alcázar mit seinen Gärten zieht Touristen aus aller Welt an. Verständlicherweise! Alcázar gilt als eines "der komplexesten und prächtigsten Gebäude der Welt". Ähnlich wie Alhambra ist Alcázar architektonisch geprägt aus der maurischen Zeit mit Einflüssen aus der kastilischen Herrschaft ab dem 13 Jahrhundert. Besonders gut gefallen haben uns allerdings die Gärten des Palastes, die sich wie eine kleine Ruheoase in der Stadt anfühlten.
Nicht minder bekannt ist der Plaza de España. Der Platz war das Erste, was wir in Sevilla sahen und hinterließ einen bleibenden Eindruck. Denn die Art und Weise, wie der Platz mit seinem großen Brunnen erbaut ist, ist beeindruckend.
Allein für diese beiden Sehenswürdigkeiten lohnt sich ein Besuch in Sevilla. Doch die Stadt lockt noch mit so viel mehr, z.B. den architektonisch interessanten Setas de Sevilla, dem belebten Mercado de Triana, der prachtvollen Kathedrale von Sevilla oder dem schönen Casa de Pilatos. Zu sehen gibt es einiges! Ich habe dir alle Sehenswürdigkeiten hier abgespeichert.
P.S. Wenn du Hunger hast, dann statte einfach dem Mercado Lonja del Barranco einen Besuch ab. Hier findest du garantiert etwas, was dir gefällt!
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Bolonia
Nach Bolonia oder besser gesagt an den Playa Bolonia wären wir sicher niemals gefahren, wenn es mir nicht ein Freund empfohlen hätte! Niklas hat während des Studiums einen Erasmus-Austausch in Sevilla gemacht und kennt sich entsprechend gut in Andalusien aus. Wie konnte ich da anders als seinem Tipp zu folgen? Wir hatten eh Lust auf einen entspannten Tag am Strand, weshalb sich der Ausflug zum Playa Bolonia anbot.
Bereits der Weg zum Strand, der uns durch ein grünes Tal führte, war sehr schön und sehenswert. Doch am Strand erwartete uns dann das Highlight: Die große Wanderdüne Duna de Bolonia. Sie verleiht dem Strand sein besonderes Gesicht, sein besonders schönes Gesicht. Du solltest nur nicht unterschätzen, wie sehr sich der Weg durch den Sand auf die Kuppe der Düne zieht. Aber dafür wirst du mit einem schönen Blick auf die Küste von Afrika belohnt.
Der Strand ist zudem bekannt für die Ruinen einer römischen Siedlung - die Baelo Claudia-, welche Archäologen hier ausgegraben haben. Wir haben jedoch ausnahmsweise mal kein Sightseeing betrieben, sondern sind lieber im Meer geschwommen, haben ein gutes Buch gelesen und ein bisschen Beach Tennis gespielt. Für's Mittagsessen ging es dann noch in das Restaurante Otero Bolonia, wo wir leckere Meeresfrüchte aßen. Der Strandtag hätte nicht besser laufen können!
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Gibraltar (England)
Gibraltar liegt zugegebenermaßen nicht in Andalusien. Denn Gibraltar gehört als britisches Überseegebiet zu England. Jedoch liegt Gibraltar auf einer Seezunge, die an Andalusien grenzt. Deshalb kannst du einen Andalusien-Besuch gut mit einem Besuch des Felsen von Gibraltars verbinden.
Ich muss allerdings zugeben, dass uns der Blick vom Playa del Burgo auf den Felsen von Gibraltar besser gefallen hat als Gibraltar selbst. Bereits nachdem wir Gibraltar über die Startbahn des Flughafens von Gibraltar erreichten, merkten wir: Wir sind in England. Alles war sehr britisch. Doch - wie wir finden - leider eher etwas schäbig als süß-romantisch britisch. Der Eintritt, um auf den Felsen zu klettern, hätte £16 gekostet, was wir etwas teuer fanden, da wir primär wegen der Affen kamen. Zugegebenermaßen sind im Preis aber auch Eintritt für die Tropfsteinhöhle und das Military Heritage Center mit den Great Siege Tunnels enthalten. Die Tropfsteinhöhle soll sich Bekannten zufolge wohl lohnen!
Gefallen hat uns jedoch der Blick vom Europa Point Lighthouse auf Afrika. Wo ist man diesem sich für uns so fremdanfühlenden Kontinent immerhin sonst schon so nah? Doch auch hier hat uns ein gewisser Charme gefehlt. Alles wirkte etwas umliebevoll hingesetzt.
Daher hat es Gibraltar nicht ganz in mein Herz geschafft. Doch ich habe schon ganz andere Meinungen von Gibraltar gehört! Daher solltest du dir dein eigenes Bild machen.
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Cádiz
In Cádiz haben wir nur einen kurzen Abstecher gemacht, was im Nachhinein sehr schade war. Denn die Stadt, die liebevoll vom Meer umrahmt wird, hat uns gut gefallen. Vielleicht gerade durch die Nähe zum Meer?
Besonders beeindruckt hat mich in Cádiz der Blick auf die Kathedrale, die direkt am Ufer des Meeres emporragt. Doch auch der Strand La Caleta hat mir sehr gut gefallen. Hier saßen wir abends und beobachten Beach-Volleyballer, während die Sonne unterging. Es war einfach nur schön! Und das Fischerviertel La Viña hat mir ebenfalls gut gefallen. Hier findest du auch das Restaurant El Faro de Cádiz, in dem es leckere Tapas gibt (nur leider etwas teurer).
Was merken wir nach unserem kurzen Ausflug nach Cádiz? Wir hätten ruhig mehr Zeit mitbringen können. Denn Cádiz lohnt sich!
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Tabernas
Auf unserem Roadtrip ging es auch in die Wüste! Und zwar in die einzige natürliche Wüste Europas: die Wüste von Tabernas. Und als wäre das nicht schon Alleinstellungs-kriterium genug, ist Tabernas noch für eine andere Sache bekannt. Hier wurden bereits hunderte Spielfilme gedreht, unter ihnen "Spiel mir das Lied vom Tod" oder "Der Schuh des Manitu". Denn die beeindruckende Landschaft bietet eine einzigartige Kulisse für Westernfilme.
Wenn es dich interessiert, kann du hier sogar die verschiedenen Filmsets wie das Fort Bravo oder Texas Hollywood besuchen. Wenn du Glück hast, finden dort sogar gerade Dreharbeiten statt. Die Eintrittspreise sind nur leider nicht sehr günstig.
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Sierra Nevada
Die Sierra Nevada ist das höchste Gebirge der Iberischen Halbinsel. Im Winter kannst du hier - je nach Schneebedingungen - sogar Skifahren! Damit ist die Sierra Nevada Europas südlichstes Skigebiet. Von Frühjahr bis Herbst eignet sich die Region jedoch mehr für Wanderungen oder Mountainbike-Touren.
Auf unserer Fahrt durch die Sierra Nevada waren wir immer wieder begeistert von den verschiedenen Anblicken, die sich uns boten. Gerade hier wurde mir sehr schnell klar: Andalusien ist nicht nur dieser Massentourismus-Ort. Es ist viel mehr als das!
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Was es sonst noch so gibt
Da Andalusien so groß ist, haben wir nur einen Bruchteil der Region sehen können. So haben wir den Küstenorten Málaga und Marbella beispielsweise keinen Besuch abgestattet. Sind jedoch durch die Region gefahren und fanden es deutlich schöner als wir es uns vorgestellt hätten! Gerade hier wirst du im Sommer zwar massenweise Touristen antreffen, jedoch offensichtlich nicht ohne Grund. Und wenn du die Touristenmassen vermeiden möchtest, dann reise vielleicht im Frühjahr oder Herbst an. Denn da ist das Wetter definitiv gut genug und es ist weniger los!
Gerne gesehen hätte ich zudem noch die Mezquita-Catedral de Córdoba und das Castillo de Colomares, die sich beide durch interessante Architektur auszeichnen. Aber ich brauche ja einen Grund, nochmal wiederzukommen...