Gut zu wissen:

Kosten

Im Vergleich zu Europa ist in Bali alles etwas günstiger: Essen, Unterkünfte, Transport und co. Allerdings ist Bali im asiatischen Bereich aufgrund des Tourismusbooms definitiv teurer als viele andere Orte. Gerade die Unterkünfte sind etwas teurer. Du kannst auf Bali sogar Unterkünfte für 800-1000€ pro Nacht finden! Genauso gut kannst du aber auch für unter 10€ die Nacht irgendwo schlafen. Eigentlich ist für jede Preisklasse was dabei. Wobei du für dein Geld definitiv mehr bekommst als in Europa!

Essen kannst du in Bali sehr gut und vor allem günstig - jedenfalls, wenn du traditionelle Speisen in typischen Warungs isst. Warungs sind typische, indonesische Bistros. Du kannst hier traditionelle warme Speisen essen sowie Lebensmittel und Getränke einkaufen. Beispielswiese habe ich im Warung Sunny in Uluwatu für 1€ ein leckeres Nasi Goreng gegessen. Doch auch außerhalb der traditionellen Lokale bist du im Vergleich zu den westlichen Ländern günstiger dran. Die meisten Gerichte kosten zwischen 3 bis 7€.

Der Transport mit Grab, Gojek & co. ist definitiv günstiger als ein Taxi zuhause. Allerdings können sich die Preise hier mitunter läppern. Darüber hinaus solltest du im Blick haben, dass du für viele Attraktionen inklusive Strände oft eine kleine Eintrittsgebühr zahlen musst. Diese liegt zwar meist nur zwischen 50ct bis 4€. Dennoch kann auch das sich läppern. Zudem sind Touren wie die Wanderung zum Mount Batur oder Fährfahrten nicht unbedingt günstig. Vergleiche daher vor der Buchung immer die Preise, um zu vermeiden, dass du abgezogen wirst.

Unterwegs

Wenn du in Bali von A nach B kommen möchtest, ist es für kurze Strecken am einfachsten einen eigenen Roller zu mieten oder über die Apps Grab oder Gojek einen Rollerfahrer zu buchen. Für weite Strecken ist hingegen das Auto wohl die bessere (und sicherere) Variante. Auf Bali kannst du dir zudem deinen eigenen Mietwagen mieten. Etwas einfacher und bei dem Verkehr vermutlich auch empfehlenswerter ist es jedoch einen Fahrer zu buchen. Das kannst du einerseits über die gleichen Apps oder du schreibst einfach Bege (@balitripwithbege). Ich habe Bege über Instagram kennengelernt und habe mich immer sicher bei ihm oder einem seiner Fahrer gefühlt. Außerdem ist Bege auch menschlich einfach nur klasse! Wir sind in der kurzen Zeit zu Freunden geworden. Er hat mich immer zuverlässig (und preiswert!) gefahren und hat mir sogar meine Trips (z.B. Fährfahrt nach Gili Meno oder die Vulkanwanderung beim Mount Batur) zu den günstigsten Preisen organisiert. Sag ihm einfach, welche Angebote du online oder woanders gefunden hast und er sagt dir ehrlich, ob du es noch günstiger bekommen kannst oder nicht.

Essen & Trinken

Von traditionellen, indonesischen Speisen bis hin zu hippen Szene Cafés und Restaurants findest du auf Bali alles. Oftmals zahlst du dabei deutlich weniger als in Europa. In gehobenen Restaurants kann es jedoch auch mal teurer werden. Vegetarische Optionen gibt es dabei fast überall, während Veganer jedenfalls in den traditionellen Lokalen auf Ei in den Speisen achten müssen. In den trendigen Restaurants ist es hingegen auch für Veganer kein Problem, etwas Leckeres zu finden.

Die meisten Gerichte sind mit Reis. Denn Reis ist auf Bali das, was bei uns Deutschen das Brot ist. Typische Gerichte sind nasi goreng (gebratener Reis), mie goreng (gebratene Nudeln), gado-gado (Salat mit Erdnusssauce), sate (Fleischspieße), tempeh (salziges, fermentiertes Soja) oder soto ayam (Hühnersuppe mit Zitronengras). Oft gibt es noch krupuk (Chips aus Krabbenmehl) zum Essen dazu. Ich kann dir empfehlen, mehrere der traditionellen Gerichte zu probieren (besonders tempeh war auf Bali immer super!). Am besten direkt im typischen Warung. Dann sparst du direkt Geld und dort schmeckt es meistens einfach am besten.

Da Bali sehr touristisch ist, bekommst du fast überall alkoholische Getränke. Diese sind nur im Vergleich zum Rest relativ teuer. Wenn du Alkohol trinkst, solltest du nur die Finger von Selbstgebrannten lassen! Es gab schon mehrere schwere Fälle von Methanol-Vergiftungen bei Touristen. Vielleicht solltest du da lieber zum Kaffee greifen. Denn auf Bali gibt es den bekannten Luwak Kaffee - den "Katzen-Kacka-Kaffee", der sehr gut schmecken muss (ich trinke ja leider selbst keinen Kaffee, meine Freunde haben es mir aber bestätigt).

Kultur

Was Bali besonders ausmacht, ist seine einzigartige Kultur. Die Insel ist die letzte hinduistische Provinz in Indonesien - das Land mit der größten islamischen Bevölkerungsgruppe der Welt. Trotz der stetig wachsenden Kommerzialisierung Balis sind die Menschen hier noch im Einklang mit ihrer Religion. So siehst du beispielsweise überall am Straßenrand die kunstvoll geflochtenen Bastkörbe mit Blumen, Räucherstäbchen und Reis, die die Häuser vor Dämonen schützen sollen. Dabei sind die Rituale und Praktiken der Balinesen keineswegs inszeniert und gerade das spürst du hier! Mich hat es begeistert zu sehen, wie die Balinesen trotz des Touritrubels ihr Leben auf ihre Weise weiterleben und dabei eine Ruhe ausstrahlen, die die ganze Insel erfasst.

Eins solltest du dabei nur Bedenken: Andere Religionen, andere Sitten. So bin ich beispielsweise einen Tag vor "Nyepi" angekommen. Es ist der höchste hinduistische Feiertag auf Bali, mit dem das neuen Jahr nach dem traditionellen Balinesischen Mondphasen-Kalender Saka gefeiert wird. Doch anders als bei uns wird das neue Jahr nicht mit einer großen Party, sondern mit Stille gefeiert. Am "Tag der Stille" fasten und meditieren die Balinesen und es gibt eine Ausgangssperre - auch für Touristen! Übrigens wird der Flugbetrieb an dem Tag komplett eingestellt. Zum Glück wusste ich das vorher und hatte mir dementsprechend ein schönes Hotel für die Zeit gebucht. Ansonsten hätte ich wohl ein kleines Problem gehabt.

Wellness

Eine weitere Sache, die du auf Bali sehr günstig machen kannst, ist Wellness-Zeit verbringen. Für eine Massage, Wimpernlifting oder Maniküre zahlst du deutlich weniger als in Deutschland. Nutze das daher aus und gönne dir mal eine kleine Auszeit. Gerade in Canggu, Kuta, Seminyak und Ubud findest du an jeder Ecke ein kleines Spa oder Kosmetikstudio. Eine große Auswahl findest du im Bali Spa Guide hier.

Übrigens: Wenn du auf Wellness, Yoga und Musik stehst, dann besuche Bali doch zur Zeit des BaliSpirit Festivals! Mehr dazu erfährst du hier.

Shopping

Kaum woanders kannst du so gut shoppen wie auf Bali, wobei du von touristischen Shops bis hin zu teuren Boutiquen alles findest. Besonders in Kuta wirst du auf günstige Massenprodukte stoßen, die oftmals (nicht sehr gute) Fälschungen von Markenprodukten verkaufen. In Uluwatu wirst du hingegen auf vereinzelte Boutiquen mit hochwertigen Produkten stoßen, während dich in Canggu, Seminyak und Ubud eine Mischung aus beidem erwartet. Schätze und hochwertige Handarbeiten zu guten Preisen findest du jedoch am besten in handwerklich spezialisierten Dörfern, die im Zweifel noch nicht so touristisch sind.

Mein Highlight auf Bali sind jedoch die Märkte. Informiere dich am besten, ob in deiner Nähe einer stattfindet. Beispielsweise ist jeden Sonntag im Hatch in Uluwatu ein Markt und in Canggu gibt es viele verschiedene Pop-up Märkte. Doch auch der feste Love Anchor Markt in Canggu ist eine gute Adresse.

Vorsicht

Bali gilt wegen seiner Wellen als Surferparadies. Doch dort, wo die Wellen gut brechen, ist die Strömung bekanntlich auch nicht ohne. Daher solltest du beim Baden immer die teilweise starke Unterströmung bedenken. Achte dabei immer, auf die Fahne am Strand. Wenn sie rot ist, solltest du besser nicht zu tief rein.

Interessant zu wissen

Balinesen sind grundsätzlich in dörflichen Gemeinschaften organisiert. Jedes Dorf hat drei Tempel: Der Ursprungstempel (pura puseh), der dem Schöpfer Brahama geweiht ist, der Dorftempel (pura desa), der unter dem Schutz Wishnus steht und im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens steht sowie der Totentempel (pura dalem), der Shiva, dem Gott der Zerstörung, geweiht ist. Jedem Bewohner sind bestimmte Pflichten zugewiesen und es wird sich untereinander geholfen. Der Mittelpunkt des Lebens ist der Markt, der traditionell von den Frauen geführt wird. Das Zusammenleben ist durch Gewohnheitsrecht (adat) geregelt. Bei wichtigen Fragen entscheidet der Rat aller verheirateten Männer (banjar).

90% der Balinesen sind Bauern (sudra). Sie haben eine genaue Ordnung, wenn es um die Namen ihrer Kinder geht. Erstgeborene heißen Bayan oder Putu, Zweitgeborene werden Made oder Kader genannt, Drittgeborene kriegen die Namen Nyoman oder Komang und das vierte Kind heißt Ketut. Beim fünften Kind wird dann von vorne begonnen. Um Frauen und Männer zu unterscheiden, wird bei Männern "I" und bei Frauen "Ni" vor den Namen gestellt.

Nach dem Glauben der Balinesen wird die Seele erst nach der Zerstörung von ihrer körperlichen Hülle frei. Daher werden die Toten verbrannt. Da eine Feuerbestattung (ngaben) jedoch viel Geld kostet, bleiben die Toten zunächst jahrelang auf Friedhofen begraben bis ihre Familien das Geld zusammen haben. Dort spuken sie dann angeblich herum. Ärmere Familien tun sich oft zusammen und feiern zusammen eine Massenbestattung. Anschließend wird die Asche in einem Fluss oder auf dem Meer verteilt. Die Zeremonie ist dabei eher freudig als traurig, denn die Balineser sehen es als ein positives Ereignis, die Seele eines Angehörigen freizulassen.