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Victoria Coast

Was es zu sehen & erleben gibt

Great Ocean Road

Die Great Ocean Road ist nicht einfach nur eine Küstenstraße – sie ist ein Erlebnis. Über 240 Kilometer schlängelt sie sich entlang zerklüfteter Klippen, wilder Strände und grüner Regenwälder. Für mich war sie der Inbegriff von Roadtrip-Feeling: Fenster runter, Lieblingssong an und einfach treiben lassen. Hinter jeder Kurve wartete ein neuer Wow-Moment.

Unser Startpunkt: der Point Impossible Beach. Weißer Sand, türkisblaues Wasser und so viel Ruhe, dass wir kaum glauben konnten, wie nah wir noch an Melbourne waren. Nach einer kurzen Kaffeepause hielten wir natürlich am Memorial Arch für's Foto. Das wahre Highlight war aber auch hier eher der weiße Sandstrand im Queenscliff Coastal Reserve.

Weiter südlich in Lorne genossen wir einen schönen Ausblick vom Teddy’s Lookout, als dann der erste große Gänsehautmoment kam: Auf unserer Fahrt zum Lorne Scenic Beach sahen wir unsere ersten wilden Kängurus! Wir waren so aufgeregt! Danach mussten wir erstmal runterkommen. Und zwar bei einem kurzen Badestopp an den Sheoak Falls. Eiskalt, aber eins unserer Highlights des Roadtrips.

An den schönsten Ausblicken vorbei ging es zum Kennet River Coastal Reserve. Denn wir wollten auch noch wilde Koalas sehen! Wir mussten schon ziemlich genau hinschauen – so versteckt schlafen die flauschigen Koalas in den Bäumen. Doch hier und da sahen wir welche. Erschöpft vom Tag ging es für uns nur noch nach Apollo Bay. Dort aßen wir lecker zu Abend und fielen müde ins Bett.

Nachdem wir am nächsten Morgen noch ein bisschen durch Apollo Bay spaziert waren und dort gefrühstückt hatten, ging’s weiter in den Regenwald. Denn im Otway National Park stehen die letzten Urwälder des südlichen Australiens! Wir spazierten über den Maits Rest Rainforest Walk, der mit moosbedeckten Bäumen und riesigen Farnen beeindruckt. Danach machten wir einen kurzen Stopp am Cape Otway Lighthouse und genossen die Aussicht.

Und dann kam er endlich: der Moment, auf den ich mich so gefreut hatte – die Twelve Apostles. Riesige Kalksteinsäulen, die aus dem Meer ragen, während die Wellen tosend an ihnen zerschellen. Die berühmten Felsen sind einer der Touri-Hotspots Australiens. Verständlich: Der Blick auf die Felsformation fühlte sich magisch an. Das Licht war aber auch irgendwie besonders.

Nachdem wir alle das Panorama aufgesaugt hatten, hielten wir noch an Loch Ard Gorge, der London Bridge und The Grotto. Jeder Halt ein kleines Kunstwerk – und immer wieder fragst du dich: Wie kann ein Ort so schön sein?

Ich habe dir eine Liste mit allen Orten der Great Ocean Road auf Google Maps zusammengestellt. Die Liste findest Du hier.


Mornington Peninsula

Die Mornington Peninsula hat nochmal einen ganz anderen Vibe – eleganter, entspannter, aber mindestens genauso schön wie die Great Ocean Road. Schon die berühmten Bathing Boxes hier sind ein Hingucker: deutlich untouristischer als die bekannten Häuschen in Brighton, dafür genauso bunt, charmant und perfekt für ein paar Fotos.

Doch richtig beeindruckt hat mich vor allem die Natur. Der Blick vom Fort Nepean bis zur Spitze des Point Nepean National Park ist einfach nur wow – schroffe Felsen, sattes Blau, Wind in den Haaren. An klaren Tagen kann man bis nach Melbourne blicken, was irgendwie verrückt ist, weil man sich hier ganz weit weg fühlt.

Mein persönlicher Favorit war jedoch der Portsea Surf Beach. Der Strand selbst ist wunderschön, aber das Beste war der Ausblick von oben – türkisfarbenes Wasser, tosende Wellen und ein paar Surfer. Richtiges Postkartenmotiv. Doch auch der Sorrento Ocean Beach und Shelley Beach laden zum Verweilen ein.

Besonders ist auch der Weg zur Bushrangers Bay. Eine kleine Wanderung, aber dafür wirst du mit einem grandiosen Ausblick belohnt. Auch am Coppins Lookout, Cheviot Hill oder dem London Bridge Lookout war es ähnlich: Du stehst da, schaust auf die zerklüftete Küste – und denkst dir zum zehnten Mal an diesem Tag: Wie kann das alles so schön sein?

Neben all der Natur solltest du auch Sorrento und Portsea einen Besuch abstatten. Die süßen Orte bezaubern mit gemütlichen Cafés und schicken Läden. Von hieraus kannst du zudem auf eine der beliebten Delfin-Touren starten. Oder du besuchst ein Weintasting auf einem der exklusiven Weingüter in Red Hill.

Ich habe dir eine Liste mit allen Orten der Mornington Peninsula auf Google Maps zusammengestellt. Die Liste findest Du hier.


Phillip Island

Die meisten kommen nach Phillip Island (nur) wegen der Penguin Parade – und ja, das kleine Spektakel ist auch wirklich etwas Besonderes. Denn abends watscheln hier Hunderte Zwergpinguine (die nicht größer als 33 Zentimeter werden) aus dem Meer an den Strand, direkt an den staunenden Zuschauerreihen vorbei. Der Moment, wenn die ersten kleinen Pinguine aus den Wellen auftauchen, ist einfach nur süß. Und der Strand selbst, an dem das Ganze passiert, ist auch ohne Pinguine schon wunderschön. Ich saß sogar ganz vorne in der ersten Reihe im Sand und konnte die Pinguine so besonders gut sehen. (Der Eintritt zur Parade kostet übrigens ca. 16 EUR. Bitte beachte: Die Pinguine dürfen nicht mit dem Blitz deines Handys angestrahlt werden.)

Aber Phillip Island kann noch viel mehr als die Pinguinparade. Die Insel bietet richtig schöne Natur und beeindruckende Aussichtspunkte. Besonders gut gefallen hat mir der Woolamai Surf Beach. Ganz in der Nähe lohnt sich auch der Cape Woolamai Circuit Walk, der dich durch eine raue, dramatische Landschaft führt – vorbei an der Steilküste und tollen Viewpoints wie dem Pinnacles Lookout und dem Pyramid Rock Lookout.

Am westlichen Zipfel liegt außerdem der Nobbies View Point, wo die Wellen gegen dunkle Felsen schlagen und du mit etwas Glück sogar Robben sehen kannst. Doch auch der Red Rocks Beach mit seinem rötlichen Sand und dem ruhigen Wasser hat was besonderes.

Besonders gut gefallen haben mir jedoch die Forrest Caves. Bei Ebbe kannst du direkt in die Höhlen hineingehen – perfekt für ein bisschen Abenteuerfeeling (und ziemlich coole Fotos!). Phillip Island hat mich total überrascht – klar, die Pinguine waren ein Highlight, aber vor allem die wilde, abwechslungsreiche Natur hat mich hier begeistert.

Ich habe dir eine Liste mit allen Orten auf Phillip Island auf Google Maps zusammengestellt. Die Liste findest Du hier.


Wilsons Promontory Nationalpark

Wilsons Promontory – oder einfach „The Prom“ – ist einer dieser Orte, bei denen du sofort verstehst, warum Australier ihre Natur so lieben. Der Nationalpark bietet alles: wilde Strände, beeindruckende Aussichtspunkte, riesige Dünen und Wanderwege durch unberührte Landschaften. Wer Lust hat, kann hier auch wunderbar campen. Alle Infos zum Campen im Wilsons Prom findest du hier.

Mein persönliches Abenteuer begann mit dem Aufstieg zu den Big Drift – riesige Sanddünen mitten im Nationalpark. Ich war ganz allein dort oben, der Wind wehte ordentlich, und der Sand peitschte mir von allen Seiten ins Gesicht. Aber ich wollte unbedingt bis ganz nach oben. Als ich schließlich oben stand, mit Aussicht auf scheinbar endlose Wellen aus Sand, hatte ich das Gefühl, mitten in der Wüste zu sein. Auch wenn ich danach wortwörtlich überall Sand hatte (wirklich überall), war es das absolut wert. Zum Glück wartete danach meine gemütliche Unterkunft mit heißer Dusche auf mich.

Auch sonst hat der Nationalpark einiges zu bieten: der Squeaky Beach macht seinem Namen alle Ehre – der feine, quietschende Sand unter den Füßen ist fast genauso besonders wie der türkisfarbene Ozean. Vom Tidal Overlook Viewpoint hast du einen traumhaften Blick auf die Küste, und auch der Whale Rock und der Norman Beach laden zum Staunen (und Durchatmen) ein.

Wilsons Prom war für mich ein Ort zum Abschalten – mit einer Extraportion Sand zwischen den Zehen.


Raymond Island

Raymond Island ist klein, ruhig, irgendwie total charmant – und bekannt für seine Koalas. Die Insel ist perfekt für einen entspannten Tagesausflug. Du erreichst sie mit einer kleinen Fähre ab Paynesville. Für Fußgänger ist die Überfahrt kostenlos! Und parken kannst du vorher gratis auf dem Parkplatz in der Fleischer Street.

Das Highlight der Insel ist der Koala Trail. Der gemütliche Rundweg führt über die Insel und ist quasi eine einzige Koala-Safari. In den Bäumen hängen sie überall – manche dösen, andere knabbern genüsslich an Eukalyptusblättern, und hin und wieder klettert auch einer ein paar Zentimeter weiter. Es macht total Spaß, mit Blick nach oben durch die Straßen zu spazieren und zu versuchen, immer noch einen mehr zu entdecken. (Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen.)

Warum es auf Raymond Island so viele Koalas gibt? Ganz einfach: Die kleinen Fellknäuel wurden hier gezielt angesiedelt, um ihnen einen sicheren Lebensraum zu bieten. In den 1950er-Jahren waren die Koalabestände in vielen Teilen Victorias stark zurückgegangen – unter anderem wegen Lebensraumverlust, Krankheiten und früher auch wegen der Jagd. Raymond Island bietet den idealen Lebensraum: die Insel ist autofrei, ruhig und voller Eukalyptusbäume.

Raymond Island ist vielleicht nicht spektakulär, aber genau das macht den Charme aus – Natur, Ruhe und ganz viele flauschige Bewohner.


Croajingolong Nationalpark

Der Croajingolong Nationalpark ist wild, abgelegen und genau richtig, wenn du Natur mal ganz ohne Trubel erleben willst. Hier gibt es keine Insta-Hotspots oder Reisebusse – nur dichte Wälder, wilde Küste und einsame Pfade. Und genau das macht ihn so besonders.

Mein Highlight war der Aufstieg zum Genoa Peak – pünktlich zum Sonnenuntergang. Ich war ganz allein unterwegs, und je höher ich kam, desto stiller wurde es. Nur der Wind und das Rascheln der Blätter waren zu hören. Oben angekommen, wurde ich mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt: weite Wälder, sanfte Hügel, goldenes Licht. Kein Handyempfang, kein Geräusch – nur ich und dieser Moment. Es war einer dieser Augenblicke, die du nicht planst, aber nie vergisst.

Der Croajingolong Nationalpark ist kein Ort für Programmpunkte – sondern einer zum Durchatmen, Staunen und ganz kurz die Welt anhalten.


Was es sonst noch zu sehen gibt

Wie das so ist auf Reisen: Du kannst nicht alles sehen – auch wenn du es gerne würdest. Entlang der Victoria Coast hat es mich vor allem ans Meer gezogen, aber es gibt auch im Landesinneren noch richtig viele besondere Orte, die auf meiner „Beim nächsten Mal“-Liste gelandet sind.

Ganz oben: der Cement Creek Redwood Forest. Ein kleiner Wald aus riesigen Mammutbäumen, mitten im australischen Busch – fast wie eine Szene aus Nordkalifornien. Die Bilder sehen jedenfalls nach Märchenwald aus.

Auch der Mount-Buffalo-Nationalpark hätte mich total gereizt. Schroffe Granitformationen, kristallklare Seen und weite Ausblicke über das Hochland – perfekt zum Wandern und Abschalten. Und gleich daneben: der Alpine-Nationalpark, mit grünen Hügeln, abgelegenen Pfaden und der Art von Landschaft, bei der du sofort seine Wanderschuhe schnüren willst.

Ich hab’s diesmal nicht geschafft – aber vielleicht ja du?



Ich habe dir eine Liste mit allen Orten auf Google Maps zusammengestellt.

Die Liste findest Du hier.