Brüssel

Was es zu erleben gibt

Die 3 Brüsseler Must-See's,

die du gesehen haben musst, aber irgendwie auch nicht

Wenn du nach Brüsseler Sehenswürdigkeiten suchst, wirst du vor allem drei Sehenswürdigkeiten empfohlen bekommen: Den Grote Markt (oder auch Grand Place genannt), das Manneken Pis und das Atomium. Alle Sehenswürdigkeiten musst du irgendwie gesehen haben, wenn du in Brüssel bist. Gleichzeitig musst du sie nicht gesehen haben (mit Ausnahme vom Grote Markt). Denn meiner Meinung nach werden die Sehenswürdigkeiten zu hoch gehypt (vor allem das Manneken Pis). Und doch zeichnen sie einen Brüssel-Trip aus. Daher stelle auch ich sie dir hier vor:

Grote Markt

       

Als ich den Grote Markt das erste Mal betreten habe, war ich erstmal baff. Denn wenn sich die Sonne im Gold der wunderschönen Häuser des Platzes spiegelt, fühlt sich das einfach nur magisch an.

Der Grote Markt ist also etwas, was du definitiv sehen solltest! Und am besten, wenn die Sonne draußen ist, da er dann einfach am beeindruckendsten ist. Lass dir dabei ruhig ein bisschen Zeit, um dir die imposanten Gebäude länger anzugucken. Das Rathaus kannst du sogar von innen besichtigen, genauso wie das Brüsseler Stadtmuseum direkt gegenüber. Hier erfährst du dann auch mehr über die Geschichte des Platzes und wie er wieder aufgebaut wurde, nachdem er 1695 durch einen Angriff der Franzosen zerstört wurde.

Anschließend solltest du dann die Gassen um den Grote Markt herum entdecken. Denn ähnlich wie der Platz sind diese von schönen, alten Gebäuden gesäumt. Schlendere gemütlich durch sie durch, schaue hier und da mal in ein Lädchen rein und lass die Atmosphäre auf dich wirken!


Manneken Pis

Kommen wir nun zu einer eher überbewerteten Sehenswürdigkeit: dem Manneken Pis. Ich hoffe, alle Brüsseler sehen es mir nach, dass ich dies sage. Doch das Manneken Pis wird einfach zu sehr gehypt, für das was es ist. Denn die Statue des kleinen Jungen, der glückselig in einen Brunnen in der Brüsseler Innenstadt pinkelt, ist wirklich kleiner als es sich viele vorstellen. Er ist daher süß anzusehen, aber nicht der Aufmerksamkeit wert, die er bekommt.

Hinzu kommt, dass es beim Manneken Pis aufgrund seiner Popularität immer seeeehr voll ist. Das zerstört die Atmosphäre damit ungemein. Mache dich daher lieber auf den Weg zur Schwester des Manneken Pis: der Jeanneke Pis. Sie wirst du in der Impasse de la Fidélité finden. Dort kannst du das pinkelnde Mädchen sogar anfassen. Du kannst der Jeanneke also deutlich näherkommen als dem Manneken!

Anschließend kannst du dich noch auf die Suche nach Zinneke Pis machen, dem pinkelnden Hund der beiden.


Atomium

Das Atomium hat meiner Meinung auch einen größeren Ruf als dich letztendlich erwartet. Dennoch hat es mir gut gefallen! Denn architektonisch ist das Bauwerk schon interessant. Es wurde 1958 für die Expo errichtet. Sein Bau soll ein Modell aus neun Atomen darstellen und damit als Symbol für das Atomzeitalter stehen.

Die verschiedenen Kugeln des Atomiums kannst du von Innen besichtigen. Dabei führen dich diverse Treppen durch die Arme und es gibt einen Aufzug, der dich in die oberste Etage bringt. Dieser war zur Eröffnung sogar der schnellste Aufzug der Welt!

Ich hatte mich vor meinem Besuch des Atomiums vor allem auf die Aussicht aus der obersten Kuppel gefreut. Allerdings musste ich feststellen, dass der Ausblick aus meinem Büro überwältigender war. Denn das Atomium liegt außerhalb, weshalb alle interessanten Gebäude weit weg liegen.

Stattdessen war ich umso begeisterter von der Lightshow im Inneren des Atomiums. Nimm dir auf jeden Fall Zeit, diese auf dich wirken zu lassen! Tickets für das Atomium kannst du dir ganz einfach hier online kaufen.


Was du dir stattdessen angucken solltest,

denn Brüssel hat so viel mehr zu bieten!

Zugegebenermaßen habe ich Brüssel erst auf den zweiten Blick lieben gelernt. Denn als ich zuvor nur als Tourist in der Stadt war, fand ich diese zwar schön, wirklich umgehauen hat sie mich aber nicht. Im Nachhinein wundert mich das nicht! So habe ich die besten Orte damals gar nicht erst gesehen. Das lag teilweise auch daran, dass diese in den herkömmlichen Reiseführern nicht angesprochen werden, oder aber zu kurz kommen. Umso besser, dass ich der Stadt in den drei Monaten deutlich mehr Aufmerksamkeit schenken konnte und so doch noch all ihre schönen Ecken kennenlernen durfte.


Die Inn-Viertel

Brüssel hat viele schöne Ecken, diese sind nur nicht alle direkt im Innenstadtkern. Viel des Lebens spielt sich eher in den einzelnen Vierteln außerhalb des Innenstadtrings ab. Besonders beliebt sind Ixelles und Etterbeek. Mein Favorit ist jedoch das Quartier du Châtelain. Dort reiht sich ein schönes Haus an das nächste. Außerdem gibt es viele gute Restaurants und Bars sowie einen After-Work-Markt am Mittwochabend. Neben frischen Lebensmitteln kannst du hier ein leckeres Abendessen oder einen After-Work-Drink genießen.

Nach Etterbeek bin ich gerne sonntags gefahren, um am Place Jourdan über den Markt zu schlendern, dann im OR Café etwas trinken zu gehen und anschließend durch einen der Parks zu spazieren oder meinen Freunden die EU-Gebäude zu zeigen. Denn die meisten EU-Institutionen findest du in Etterbeek. Neben dem EU-Parlament kannst du hier das Hauptgebäude der EU-Kommission (Berlaymont) und des Europäischen Rats bewundern.

Zum Ausgehen oder Shoppen ist dann aber Ixelles die beliebteste Adresse. Dort gibt es viele gute Bars, Restaurants und Shops. Wenn du etwas Ruhe brauchst, kannst du dich außerdem an den Ixelles Ponds setzen.



Marolles, der Justizpalast & die Avenue Louise

Eines meiner Lieblingsviertel ist Marolles. Hier gibt es vor allem gute Vintage Shops (sowohl für Möbel als auch Anziehsachen) und Concept Stores (z.B. Urban Therapy und Belgian Once). Außerdem findet auf dem Place du Jeu de Balle jeden Tag bis 15 Uhr ein Flohmarkt statt. Insgesamt ist das Shoppen hier also sehr nachhaltig!

Von Marolles aus kannst du dann mit dem gläsernen Aufzug "Ascenseur des Marolles" hoch zum beeindruckenden Justizpalast fahren. Dieses monströse Gebäude hat seine besten Tage leider schon hinter sich und die Renovierungsarbeiten sind sehr teuer, was sich das Land nicht leisten kann. Dennoch ist der Justizpalast beeindruckend - sowohl von außen als von innen. Unter der Woche kannst du dort nämlich einfach so rein. Unbedingt zu empfehlen!

Auf dem Platz vor dem Justizpalast kannst du zudem einen guten Blick über die Stadt werfen. Wenn du dafür noch etwas höher sein möchtest, kannst du mit dem Riesenrad "The View" fahren (Kosten: 8 EUR pro Person). Anschließend geht es dann zur Louise, der beliebten Shoppingstraße mit Shops wie Tiffany, Gucci und Louis Vuitton.



Ausgehen in Brüssel

Wenn du eins in Brüssel gut kannst, dann ist das Ausgehen! Denn es gibt unzählig viele Bars, Kneipen und Szene-Clubs. Ein wirklicher Insider-Tipp ist dabei "Le Corbeau". Hier solltest du allerdings nicht vor 22 Uhr aufkreuzen. Denn die Bar ist bis dahin eher öde. Doch gegen 22 Uhr lockert sich die Stimmung, sodass irgendwann einfach auf den Tischen getanzt wird! Und das jedes Mal! Ich konnte es selbst erst glauben, als ich es gesehen habe und hatte dann den Spaß meines Lebens.

Einen weiteren guten Abend in Brüssel hatte ich im Club "Mirano". Als ich durch den goldenen Flur dort hinein ging, dachte ich, ich würde in irgendeinen Underground Club kommen. Doch es erwartete mich ein umgebautes Kino mit mehreren Bars sowie einer großen Tanzfläche und die Musik war der Wahnsinn! Wirklich empfehlenswert.

Die wohl bekanntesten Adressen in Brüssel sind jedoch das "Delirium Café" und das "Café Belga". Eigentlich sind es beides eher Bars/ Kneipen. Doch am Wochenende wird hier mit zunehmendem Pegel ordentlich gefeiert und getanzt. Dabei ist die Musik sehr gut.

Solltest du unter der Woche in Brüssel sein, dann darfst du außerdem eine Sache nicht verpassen: Die Donnerstagabende am "Place du Luxembourg" oder auch liebevoll "Plux" genannt. Denn hier treffen sich donnerstags immer alle EU-Trainees und jungen Leute, um gemeinsam ein Feierabendbierchen zu trinken (aus dem auch gerne mal zwei, drei, vier Feierabendbierchen werden...). Die Stimmung ist besonders in den Sommermonaten grandios, wenn alle auf dem Gras auf dem Platz vor dem EU-Parlament sitzen und das gute Wetter genießen!

Eine weitere Anlaufstelle für einen Drink ist St. Catherine und die Straßen um die St. Géry Markthalle herum. Dort ist immer etwas los. In St. Catherine ist es am Wochenende auch tagsüber nett, um ein Weinchen bei etwas leckerem Essen von Noordzee zu genießen.

Aber wenn ich ganz ehrlich bin, kannst du eigentlich keinen falschen Ort finden, um auszugehen. Überall in Brüssel gibt es coole Bars und Kneipen und viele junge Leute, die ihr Leben einfach nur genießen wollen. Neue Kontakte sind also mit inbegriffen!



Die wunderschönen Galerien

Egal, wo ich bin, begeistern mich schöne Galerien wie die Galerie in Mailand immer. Und Brüssel hat direkt mehrere davon! Die wohl bekanntesten sind die Galerie de la Reine und die Galerie St. Hubert, welche im Herzen der Stadt liegen und verbunden sind. Dort findest du all die leckeren Chocolaterien, einige Cafés, ein Theater, ein Kino und einige Shops. Und trotz der wunderschönen Atmosphäre ist alles nicht einmal viel teurer als woanders. Daher kannst du dir ruhig erlauben, hier mal einen Kaffee zu trinken und die schöne Atmosphäre zu genießen.

Auch die Galerie Bortier gefällt mir sehr gut. Durch ihren Vintage-Book-Shop fühlst du dich ein wenig wie bei Harry Potter, ich lieb's! Zudem gibt es dort kleine Kunstgalerien mit wechselnden Ausstellungen.

Eine weitere kleine, aber feine Galerie ist die Passage du Nord. Sie verbindet die Rue Neuve (eine große Shoppingstraße in Brüssel) mit dem Boulevard Adolphe Max, von wo aus du nach St. Catherine gelangst. Sie macht deine Fußwege durch die Stadt damit direkt schöner!



Das grüne Brüssel

Brüssel ist übrigens sehr grün! Denn die Stadt hat total viele Parks! Mein Lieblingspark ist der Bois de la Chambre, der etwas außerhalb liegt, aber mit der Straßenbahn entspannt zu erreichen ist. Hier gibt es wunderschöne Spazierwege und ein nettes Lokal, das Charlet Robinson. Am Fuße des Bois de la Chambre liegt außerdem das Chateau de La Hulpe. Dieses süße kleine Schloss ist umgebend von unendlich viel Natur!

Wenn du lieber innerhalb der Stadt bleiben willst, dann kannst du dir den Parc de Bruxelles vor dem Königlichen Palast angucken. Oder du machst dich auf den Weg zum Parc Cinquantenaire, der mit seinem beeindruckenden Triumphbogen und den umliegenden Museen und EU-Gebäuden wahrscheinlich der interessanteste Park innerhalb Brüssels ist. Solltest du dem EU-Parlament einen Besuch abstatten, dann kannst du außerdem einen kleinen Spaziergang durch den Parc Leopold machen.

Ein weiterer netter Park ist der Parc Josaphat in Schaarbeek, der quasi direkt vor meiner Haustür lag. Hier gibt es neben dem Park, Sportanlagen für viele Sportarten und die umliegenden Häuser sind sehr schön. Etwas weiter außerhalb liegt zudem noch der Parc de Laeken. Wenn du dort durchschlenderst, kannst du einerseits einen Blick aufs Atomium werfen, andererseits die Skyline der Stadt genießen.



Schokolade & Co. kaufen

Wofür ist Belgien bekannt? Na klar, für seine Schokolade und Pralinen. Daher musst du einfach welche kaufen - sei es für dich oder deine Liebsten zuhause.

Die beste Anlaufstelle dafür ist die Galerie de la Reine, da hier ungefähr alle in der Stadt befindlichen Chocolaterien an einem Ort eine Filiale haben. Eine gute (aber teure) Adresse ist dabei "Neuhaus". Etwas günstiger, aber dennoch gut ist "La Belgique Gourmande". Gute Macarons bekommst du bei "Corné Port-Royal Brussels".



Die unzähligen Museen

Museen gibt es in Brüssel zu genüge. Du kannst also Wochen damit verbringen, dir die verschiedenen Museen anzugucken. Besonders beliebte Museen sind das Magritte Museum, das Comic Museum und das Musikinstrumentenmuseum. Wenn du Zeit mitbringst oder einen regnerischen Tag erwischt hast, dann besuche doch eines dieser Museen.

Sollte es sich zufälligerweise ergeben, dass du am ersten Sonntag des Monats in Brüssel bist, dann hast du besonders Glück. Denn dann ist der Eintritt für einige Museen umsonst, wie z.B. das Brüsseler Stadtmuseum oder das Fashion & Lace Museum. Letzteres lohnt sich meines Erachtens auch nur, wenn du keinen Eintritt zahlen musst.

Immer umsonst sind außerdem das Haus der europäischen Geschichte und das Parlamentarium. Statt Geld solltest du hier aber Zeit mitbringen. Denn die Ausstellungen sind riesig. Das Haus der europäischen Geschichte musst du eigentlich mehrfach besuchen, um all die Informationen verarbeiten zu können. Es lohnt sich aber!



Sonstiges Sehenswertes

Ich habe meine Tour durch die Stadt mit meinen Freunden gerne an der Kongresssäule begonnen und bin von da aus in Richtung Königlichem Palast geschlendert. Anschließend ging es dann zum Mont des Arts, wo wir einen der besten Ausblicke der Stadt bewundert haben, um dann die Must-See's abzukappen.

Wenn du aber eher auf der Suche nach etwas Besonderem bist, dann solltest du etwas rausfahren und dir das Gefängnis von Saint-Gilles angucken. Das Gebäude sieht aus wie eine kleine Burg! Auch etwas außerhalb, aber in die andere Richtung, liegt die U-Bahn-Station Pannenhuis - ein Spot, um coole Fotos zu machen. Etwas Einzigartiges ist der Passerello Tondo, eine Skulptur zwischen zwei Häuserfassaden in der Innenstadt.

Außerdem solltest du immer wieder gucken, ob nicht gerade ein Event in der Stadt stattfindet. Denn in Brüssel ist eigentlich immer etwas los. Ende Oktober und Ende Februar findet z.B. immer das Light Festival statt. Hier werden an bekannte Gebäude wahnsinnige Lichtinstallationen gebeamt, zu denen elektronische Musik läuft.



Am Wochenende mit dem Zug herumfahren

Du hast genug von Brüssel gesehen? Dann ab in den Zug! Denn am Wochenende sind die Zugfahrkarten immer um 50% reduziert. Da bietet sich ein Ausflug in eine andere Stadt wie AntwerpenBrügge oder Gent an. Besonders Gent hat mir gut gefallen. Hierfür hat mir einer meiner belgischen Freunde auch gute Tipps gegeben, die ich dir gerne schicke, wenn du mir schreibst!

Ein weniger bekanntes Örtchen, wohin sich ein Ausflug dennoch lohnt, ist Dinant. Der 13.000 Einwohner Ort ist nicht besonders groß, aber die Skyline ist einmalig. Außerdem gibt es dort das Maison Leffe, wo du ein Biertasting des beliebten belgischen Bieres machen kannst. Wir hatten dabei einen Riesenspaß!




Ich habe dir eine Liste mit allen Orten auf Google Maps zusammengestellt.

Die Liste findest du hier.