Petra

Wenn Jordanien für eine Sache bekannt ist, dann ist es die antike Stadt Petra! Dabei wird die frühere Stadt der Nabatäer nur all zu gern auf ihre Schatzkammer „Khazne al-Firaun“ reduziert. Denn was viele nicht wissen: Die archäologische Stätte umfasst eine Fläche von 70 km². Auf diesem Gelände gibt es also viel zu erkunden! Ich kann dir versichern, allein für einen Besuch von Petra lohnt es sich schon nach Jordanien zu kommen! Petra ist nicht umsonst eins der neuen sieben Weltwunder.

Erzähl mir mehr über Petra!

Die antike Stadt Petra war einst die Hauptstadt des nabatäischen Reichs. Zwar weiß man nicht genau, wann Petra erbaut wurde, die Stadt begann jedoch ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. als zentrale Stadt der Nabatäer zu florieren. Besonders der Handel mit Gewürzen, Weihrauch, Silber und Myrrhe führte zum Reichtum der Stadt. Auch nachdem die Stadt von den Römern erobert wurde, gedieh diese noch weiter. Erst als im Jahre 363 n. Chr. ein großes Erdbeben die Stadt erschütterte, wurde sie aufgegeben. So geschah es, dass Petra ab dem 7 Jahrhundert n. Chr. völlig verlassen wurde und damit auch in Vergessenheit geriet.

Die Beduinen waren es wohl, die Petra wiederentdeckten. Doch sie hielten die antike Stadt geheim. Dennoch existierten Gerüchte über "die verlorene Stadt". Als der Schweizer Forscher Johannes Burckhardt diese zu Ohren bekam, wurde er neugierig. Er verkleidete sich daher im Jahre 1812 als Araber und überredete einen Beduinenführer, ihm die Stadt zu zeigen. Dank seiner Entdeckung wurde Petra auch über den arabischen Raum hinaus bekannt. Die faszinierende Stadt lockte damit immer mehr Besucher an. Heute ist Petra eins der neuen sieben Weltwunder und der Tourismus wäre hier nicht mehr wegzudenken...

Das beeindruckende an der Stadt ist, dass sie in den rosafarbenen Sandstein gemeißelt wurde. Die Nabatäer nutzten den massiven Felsen und meißelten in ihn nicht nur Felsengräber, sondern auch die bekannte Schatzkammer und ein Kloster. Es ist faszinierend, was dieses Volk in solch einer frühen Zeit hier bereits aufgebaut hat. Auch der römische Einfluss ist in Petra nicht zu übersehen. So findest du einige Tempel und ein Theater aus der Römerzeit in Petra. Diese Strukturen machen die antike Stadt zu etwas Einzigartigem, das du dir nicht entgehen lassen solltest!

Was es zu entdecken gibt

Siq

Der Siq ist der Weg, der in die Felsenstadt Petra führt. Er erinnert sehr an einen Canyon. Der Weg durch die Felsenwände, die von der Natur und den Nabatäern geschnitzt sind, bietet einen beeindruckenden, ersten Eindruck und damit den perfekten Eingang zu Petra.


Khazne al-Firaun

Die Schatzkammer "Khazne al-Firaun" ist wohl die berühmteste Sehenswürdigkeit in Petra. Keine Stätte in der antiken Stadt wird mehr besucht und mehr fotografiert als die Schatzkammer. Khazne al-Firaun wurde ursprünglich als Grab für den nabatäischen König Aretas III errichtet und soll verborgene Schätze beherbergt haben.

Tipp: Wenn du das beliebte Foto von oben mit Blick auf die Schatzkammer haben möchtest, dann musst du dem Al-Khubtha-Weg hinauflaufen. Er beginnt bei den Königsgräbern und führt über eine lange Felstreppe auf ein Plateau. Von dort aus musst du dem Weg folgen, bist du an einem Beduinen-Zelt ankommst.


Ad Deir

Das Kloster Ad Deir ist die Stätte Petras, die ich damals in Transformers 2 gesehen habe und die mich so beeindruckt hat, dass ich unbedingt nach Jordanien wollte. Es ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Petra. Das Kloster ist übrigens genauso beeindruckend wie die Schatzkammer, allerdings ist hier weniger los. Das könnte daran liegen, dass du dir den Blick auf das Kloster über 800 Treppenstufen verdienen musst.


Die königlichen Gräber

Wenn du von der Schatzkammer ein Stückchen weiter in die antike Stadt reinläufst, wirst du rechts von der Straße die alten Königsgräber entdecken. Die Gräber sind letztlich große Höhlen. Diese wurden von den Nabatäern durch beeindruckende Arbeiten, die in den Stein der Fassaden gemeißelt wurden, verziert.


Der hohe Ort des Opfers

Vom Altar des hohen Opfers aus hast du die beste Aussicht über Petra! Zwar musst du dafür einige Höhenmeter hinter dich bringen, dafür wirst du aber am Ende mit einem Panoramaausblick über die antike Stadt belohnt.


Petra by Night

Jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag öffnet Petra ab 20:30 seine Forte für eine einzigartige Tour durch Petra bei Dunkelheit. Denn die alten Mauern des Siq sowie der Vorplatz der Schatzkammer werden dann mit 1500 Kerzen beleuchtet. Die Tickets kosten 17 JOD. Wir waren leider Freitag bis Sonntag in Petra, sodass wir dieses Erlebnis nicht mitnehmen konnten.


Sonstiges

Ich habe nur die bekanntesten von Petras Sehenswürdigkeiten aufgelistet. Es gibt dort noch so viel mehr zu entdecken. An der Touristeninformation von Petra kannst du dir kostenlos einen Lageplan besorgen, auf dem du die wichtigsten Orte findest! Die Sehenswürdigkeiten liegen dabei über die ganze Stadt verteilt. Daher solltest du auf jeden Fall gemütliche Schuhe anziehen, mit denen du Stunden durch die Ruinen wandern kannst. Außerdem solltest du genug zum Trinken einpacken, denn die Shops in Petra sind sehr teuer. Im Hochsommer empfiehlt sich zudem eine Kappe und Sonnencreme, da es kaum Schatten auf dem Gelände gibt. Wenn du nach Sonnenuntergang in Petra bleiben möchtest, dann packe noch zusätzliche Kleidung ein. Denn die Temperaturen fallen rapide, sobald die Sonne weg ist.


  Eintritt & Öffnungszeiten

Der Eintritt für Petra ist mit einem Preis von 50 JOD für ein Ein-Tagesticket nicht ganz günstig, doch der Besuch in Petra ist sein Geld wert. Sofern du den JordanPass kaufst, ist der Eintritt bereits in diesem enthalten. Der JordanPass hat sich also bereits mit einem Besuch in Petra ausgezahlt.

Im Sommer ist Petra von 6 bis 18 Uhr und im Winter bis 16 Uhr geöffnet.


  Tipp

Wenn du Petra zwei Tage besuchen willst, kostet dich das nur 5 JOD mehr. Daher kauf dir unbedingt ein Zwei-Tages-Ticket (55 JOD) oder vielleicht auch Drei-Tages-Ticket (60 JOD)! Denn Petra hat so viel zu bieten, dass du definitiv mehr als einen Tag brauchst, um alles erkunden zu können!


  Übernachtung

Unsere Unterkunft hieß Juniper House und lag in Wadi Musa. Wir hatten ein großartiges Appartement inklusive Frühstück für uns. Es war sauber, gut eingerichtet und warm. Außerdem war unser Gastgeber überaus freundlich. Seine Familie hat uns abends mit leckerem, typischem jordanischem Essen bekocht. Dabei haben wir noch eine kleine Gesangseinlage von einem seiner Mitarbeiter bekommen - ein syrischer Flüchtling. Unser Gastgeber war außerordentlich bemüht, dem Syrer ein gutes Leben zu ermöglichen. Das hat mich sehr begeistert. Daher kann ich die Unterkunft wärmstens weiterempfehlen.


Eine (kleine) Bitte...

In Petra hast du die Möglichkeit, die Stadt auf dem Rücken eines Pferdes, eines Esels oder sogar eines Kamels zu erkunden. Ich bitte dich allerdings inständig darauf zu verzichten! Die Tiere werden hier schlecht behandelt und gehalten. Pferde und Esel kannst du auch zuhause reiten. Und solltest du mal auf dem Rücken eines Dromedars reiten wollen, dann mache das bitte in Wadi Rum. Die Beduinen in der Wüste Jordaniens halten die Kamele deutlich besser.

Daher verzichte zum Wohle des Tieres bitte auf den Ausritt. So können wir alle vielleicht etwas dazu beitragen, dass diese Tierquälerei aufhört. Denn wo keine Nachfrage mehr nach den Tieren ist, da lohnt es sich auch nicht mehr diese in Massen für den Tourismus anzuschaffen und unter schlechten Bedingungen zu halten. Die Tiere finden daher mit etwas Glück ein deutlich besseres Zuhause!